Bordeaux 1828: Der spanische Maler Francisco Goya irrt als 82-Jähriger auf der Straße umher, seine Tochter bringt ihn nach Hause. Sie ist seine Komplizin und Zuhörerin, als ihr Goya die Stationen seines Lebens erzählt, vom Aufstieg zum Hofmaler in Spanien, seiner Leidenschaft zur Herzogin von Alba über politische Intrigen, Kriegswirren und Revolution in der Heimat bis zur Flucht ins Exil. Trotz seines hohen Alters hat er nichts von seiner Schaffenskraft eingebüßt, seine dunklen Bilder und Caprichos markieren eine neue Phase der Kreativität. – Carlos Saura findet einen ganz persönlichen Zugang zu diesem außergewöhnlichen Menschen. Mit großer Schaulust spürt er den Visionen des Künstlers nach, entschlüsselt sie in teilweise sehr surrealer Form, spielt mit Schatten, Licht und Stimmungen. Viele Filmbilder sind Goyas bekannten Bildern nachempfunden. Ein faszinierender Blick in eine ferne Epoche und in die Untiefen der menschlichen Seele, höchste Kinokunst mit gewaltiger Bild-Ästhetik.
Autor/in: Margret Köhler, 01.10.2000