Das Familienglück von Michel und Claire scheint perfekt, auch wenn das Geld denkbar knapp ist, das Sommerhäuschen eher einer Bruchbude gleicht, die Eltern es manchmal zu gut meinen und die Kinder mitunter etwas quengelig sind. Doch dann trifft Michel auf dem Weg in den Sommerurlaub Harry, einen alten Bekannten aus der Schulzeit, der sich als glühender Verehrer von Michels längst vergessener Pennäler-Lyrik erweist. Harry möchte der jungen Familie helfen und wo immer in Zukunft ein Problem auftaucht, er weiß eine Lösung. In der Wahl seiner Mittel ist er jedoch sehr eigen und damit wird er bald selbst zum Problem und zur Bedrohung. – Der in Deutschland geborene und in Frankreich aufgewachsene Dominik Moll liefert mit seinem zweiten Spielfilm eine genauso spannend wie witzig erzählte, visuell ansprechende schwarze Komödie. Überraschende Wendungen bis hin zum Suspense und zum Grauen entwickeln sich ganz langsam aus einem typischen Familienalltag heraus. Souverän treibt Moll dabei sein Spiel mit gängigen Wunschvorstellungen und Träumen über angeblich verpasste Chancen und ein sorgenfreies Leben in Reichtum und Ansehen.
Autor/in: Holger Twele, 01.01.2001