Außer Wilhelm Tell hat wohl keine andere Figur das Bild der Schweiz in aller Welt so sehr geprägt wie das des Waisenkindes Heidi. Die Heldin des gleichnamigen Romans von Johanna Spyri bezauberte seit 1880 Millionen von Lesern: In mehr als 50 Sprachen wurde das Buch übersetzt, mehr als 20 Millionen Exemplare wurden verkauft. 17 Mal ist "Heidi" bereits verfilmt worden. Nun legt der Schweizer Regisseur Markus Imboden eine freie Neuinterpretation des 120 Jahre alten Stoffes vor. Sein erfrischender Kinderfilm bemüht sich erfreulicherweise um Distanz zu den gängigen Klischeebildern einer heilen Bergdorfwelt. Dank einer durchgreifenden Modernisierung des Figurenarsenals und der Handlung hievt er die Alpensaga auf zeitgemäßes Unterhaltungsniveau.
01.02.2002