Johnny und Sarah sind mit ihren beiden kleinen Töchtern Christy und Ariel von Irland nach Amerika ausgewandert. Im New York der Gegenwart hoffen sie vollkommen mittellos auf einen Neuanfang und der verzweifelte Vater auf die Verwirklichung seines Traums nach einem eigenen kleinen Theater. Seine Schuldgefühle lasten jedoch schwer auf der ganzen Familie, nachdem der einzige Sohn in der alten Heimat durch einen tragischen Unglücksfall ums Leben gekommen ist. Das Leben in einem heruntergekommenen Mietshaus inmitten von Junkies, Transvestiten und bizarren Charakteren ist blanker Horror, bei dem selbst die Beschaffung einer alten Klimaanlage zum Überlebenskampf gerät. Lediglich die beiden Töchter können der neuen Umgebung von Anfang an magische Momente abgewinnen. Erst durch ihre Bekanntschaft mit dem furchterregend wirkenden Schwarzen Mateo und eine neue Bewährungsprobe nach der Frühgeburt eines weiteren Kindes ändert sich das Leben der jungen Familie zum Positiven hin. – Der irische Regisseur Jim Sheridan hat in diesem zusammen mit seinen Töchtern geschriebenen Film über amerikanische Immigranten der heutigen Generation viele autobiografische Elemente eingearbeitet, denn er emigrierte seinerzeit selbst in die USA. Sogar die absurden Szenen mit der Klimaanlage beruhen auf eigenen Erfahrungen. Der Film ist allerdings nicht aus seiner Perspektive erzählt, sondern mit dem wissbegierigen, unvoreingenommenen Blick der beiden Mädchen. Das nimmt ihm jeden falschen Pathos und stellt reale und fantastische Elemente gleichberechtigt nebeneinander. Über die persönliche Aufarbeitung von Erinnerungen hinaus vermittelt das kleine Familiendrama über die Suche nach privatem Glück, Liebe und Mitmenschlichkeit so auch etwas von der bis heute ungebrochenen Faszinationskraft des Landes auf Immigranten aus aller Welt.
Autor/in: Holger Twele, 01.12.2003