Island zeigt sich in den ersten Bildern von seiner besten Seite. Doch nach und nach trifft man auf seltene Vögel. Nicht nur auf den berühmten Islandfalken, sondern auch auf sehr besondere Menschen wie Simon, der aus den USA nach Jahrzehnten zum Sterben zurückkommt, und Dua, die an Aura und Horoskope glaubt und einen verletzten Falken aufpäppelt. Als der Dorfpolizist sie vergewaltigt, schießt Simon auf ihn und flieht mit der jungen Frau auf einem Seelenverkäufer nach Deutschland. Dort veräußert er den Falken, gegen ihren Willen. – Fridrik Thor Fridriksson entwirft ein melancholisches Road-Movie mit zwei verwundbaren Menschen (großartig Keith Carradine und Margrét Vilhjálmsdóttir) auf der Suche nach einem Platz im Leben. Es bleibt offen, ob die beiden Vater und Tochter sind. Die Vergangenheit lässt beide nicht los, den Mann begleitet eine Schuld, die er sühnen will. Der Falke symbolisiert Freiheit und die finden sie: Simon im Tod, Dua im Aufbruch, allein, aber stark.
Autor/in: Margret Köhler, 01.09.2003