Der belgische Fabrikarbeiter Jean hat es sich in den Kopf gesetzt, dass seine Tochter Marva es einmal besser haben soll. Obwohl das 17-jährige Pummelchen als Madonna-Verschnitt bei jedem Nachwuchswettbewerb durchfällt, ist Jean von ihrem Gesangstalent überzeugt. Als seine Firma dichtmacht, entführt er kurz entschlossen die bekannteste Schnulzensängerin des Landes, sehr zur Freude ihres geldgeilen Managers Michael, denn durch das Kidnapping verkaufen sich ihre CDs noch viel besser. Deshalb geht Michael auch auf die Forderung von Jean ein, mit Marva einen Song zu produzieren, der sie zum Star machen soll. Dem Medien-Hype hilft er noch mit einer fiesen Intrige gegen Jean nach. – Die flämische Tragikomödie von Dominique Deruddere verzettelt sich rasch: Mal kommt sie als Arbeitslosenkomödie nach dem Muster von Full Monty daher, dann als Variation über den Starkult wie bei King of Comedy , um zum kuriosen Geiseldrama zu pendeln, das Befürchtungen über ein tragisches Ende weckt. Doch dann lässt ein Happy End die satirischen Ansätze der Etüde über Glanz und Elend der Entertainmentbranche und den Traum vom Ruhm ersticken. So bieder aktuelle amerikanische Popstarfilme von Glitter bis zu Rock Star ausfallen, sie lassen wenigstens eine klare erzählerische Linie erkennen. Angesichts des Wankelmuts der Regie stehen Hauptdarsteller Josse de Pauw und das Nachwuchstalent Eva van der Gucht als Marva weitgehend auf verlorenem Posten.
Autor/in: Reinhard Kleber, 01.02.2002