Charlotte ist trotz ihrer 80 Jahre eine lebenslustige Frau und erwartet Hugo, ihren Schwager und einstigen Geliebten. In einer langen Rückblende erzählt der Film vom Leben vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg, von der Jugend unter einem strengen Vater, von Sehnsucht nach der großen Liebe und dem Hunger nach Leben Ende der 40er Jahre, von den raren Momenten des kleinen Glücks. Der Kreis schließt sich in der Gegenwart. – Im Mittelpunkt dieser Ingrid-Noll-Adaption steht eine starke Frauenfigur, die ihr Schicksal in eigene Hände nimmt, gegen alle Widerstände ihr ganzes Leben einen Mann liebt und sich zu einer verbotenen Liebe bekennt. Gut getroffen ist die Atmosphäre der Nachkriegszeit, bei der Gegenwart stimmt die Balance zwischen Komik, Krimi und Tragik nicht immer. Auch knirscht es manchmal dramaturgisch beim Übergang von Komödie zu Melodram.
Autor/in: Margret Köhler, 01.09.2000