Der 26-jährige Kölner Rettungssanitäter Crash hat als Kind seine Eltern bei einem Autounfall verloren. Wieso er damals als Einziger überlebte, versucht Crash durch seine Arbeit herauszufinden, in der es immer wieder um Leben und Tod geht. Während er anderen Hilfe leistet und sie tröstet, hofft er insgeheim selbst auf Hilfe und Trost. In seinen Träumen sieht er immer wieder das lächelnde Gesicht einer jungen Frau. Als er ihr tatsächlich begegnet und sich nach dem Drogentod ihres Freundes eine zukunftsfähige Beziehung zwischen ihr und Crash entwickelt, scheint sich das Trauma seiner Kindheit zu wiederholen. – Die medizinische Diagnose eines Herzleidens, die dem Film seinen Titel gab und die innere Gefühlswelt der Hauptfigur treffend charakterisiert, lässt sich problemlos auch auf den Film von Hendrik Hölzemann anwenden. Einesteils hat er eine nicht alltägliche Liebesgeschichte zu erzählen, die zu fesseln vermag, von guten Darstellern/innen getragen ist, der Orientierungslosigkeit junger Menschen eine besondere Note, eine Vergangenheit und eine mögliche Zukunft gibt. Andererseits wirkt bei ihm alles eine Spur zu aufgesetzt und veräußerlicht, zumal sich die Befindlichkeit seiner Hauptfigur im steten Kampf gegen den Tod einseitig erschöpfend in detailreich inszenierten Noteinsätzen zeigt. Sie sorgen dank des Einsatzes von Defibrilatoren und anderen lebensrettenden Maßnahmen zwar für reichlich Spannung, erinnern in ihrer symbolträchtigen Dramaturgie aber eher an seichte Soap-Operas aus dem Krankenhausmilieu als an ein subtiles Kammerspiel aus dem Jugendmilieu.
Autor/in: Holger Twele, 01.02.2005