Südafrika nach der Apartheid, ein Land im Umbruch: Einer der "Verlierer" des alten Systems ist Kobus, ein früherer Soldat, der mit Nostalgie an die Zeiten denkt, als er noch etwas "darstellte". Als dem frischgebackenen Vertreter von "Regenbogen Wachs" der farbige Junge Wonderboy auf der Flucht vor Gangstern ins Auto springt, ist das der Beginn einer Freundschaft, die Hass und Vorurteile überwindet. Gemeinsam fahren sie durch ein Land, das sich erst langsam vom Gestern trennt und das Morgen noch nicht erreicht hat. In der Gegenwart ist das Misstrauen zwischen den Rassen fast physisch spürbar, aber auch die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben. – Sensibel zeichnet Stefanie Sycholt vor allem die Wandlung des Erwachsenen vom abweisenden Rüpel zum empfindsamen Mann, der langsam Emotionen zulässt, auch wenn er nur hilflos damit umgehen kann. Die Annäherung zwischen dem Straßenjungen und dem Kriegsveteranen steht für einen Neubeginn auch des Landes. Ein Road-Movie, das nicht nur Intellekt und soziales Bewusstsein anspricht, sondern auch das Herz.
Autor/in: Margret Köhler, 01.10.2002