In ihrem ersten langen Spielfilm erzählt die dänische Regisseurin Natasha Arthy von den Abenteuern des zwölfjährigen Dennis. Der leidet unter seiner stets schlecht gelaunten Mutter und hat als einziger Junge seiner Klasse noch keine Schamhaare. Außerdem scheint er bei der angeschmachteten Karen Elise nicht so gut anzukommen wie sein bester Freund Mick. Als Dennis eines Tages von einem netten Schutzengel, der seinem verstorbenen Vater ähnelt, die Lizenz für mittlere Wunder erhält, zaubert er seine lästigen Probleme einfach weg. Allerdings fallen die "Wunder" nicht immer wunschgemäß aus und Manches geht schief. – Die flotte Mixtur aus Musical und Comedy greift auf amüsante und zuweilen freche Weise typische Probleme der Pubertät sowie Konflikte zwischen den Generationen auf. Die häufig eingebauten turbulenten Musik- und Tanznummern sollen die Schreckensvisionen des Jungen visualisieren, wirken jedoch mit ihren bonbonfarbenen Dekors und ihren Ausflügen in die Welt der Fantasie so überzogen, dass der Realitätsbezug zuweilen verloren zu gehen droht. Immerhin bricht gelegentlich die Ironie der Darstellung, etwa des wilden Rock'n Roll spielenden Engels in Weiß, den Hang zum oberflächlichen Lustspiel. Mit dem zwölfjährigen Nachwuchsrapper und Ex-Kinderradioreporter Stefan Pagels Andersen hat die Regisseurin allerdings einen Hauptdarsteller gefunden, der den verunsicherten "Zauberlehrling" mitreißend zu spielen versteht. So gelingt es dem mehrfach ausgezeichneten und im Herstellungsland sehr erfolgreichen Film am Ende doch noch, seine märchenhafte "Botschaft" dem jungen Publikum ans Herz zu legen: Wartet nicht auf Wunder, sondern schafft die notwendigen Veränderungen in eurem Leben selbst.
Autor/in: Reinhard Kleber, 01.10.2002