Ein hoffnungsvoller Prolog: Drei junge Leute, Jan, Rudi und Kati, haben große Träume, das Leben liegt vor ihnen, sie müssen nur zugreifen. Fünfzehn Jahre später ist die heruntergekommene Kneipe "Ohne Ende" in Mühlheim Endstation Sehnsucht. Rudi verlässt Kati, um in Spanien ein Hotel zu eröffnen und übergibt das Lokal an Jan, der seit Jahren heimlich in die Finnin Kati verliebt ist. Aus dem gemeinsamen Restaurant wird erst einmal nichts, weil Rudi ihnen Steuerschulden von 25.000 Euro hinterlassen hat. – Mit lakonischem Humor und ohne jegliche Hektik erzählt Peter Lichtefeld vom Pechvogel Jan, der nach Andalusien auszieht, um das Geld vom falschen Freund einzutreiben und dabei in einem einsamen Bahnhof auf ein buntes Grüppchen gestrandeter Individuen trifft, die alle auf das ganz persönliche Glück und die Erfüllung ihrer Träume warten. Wie in seinem zuvor gedrehten Zugvögel – Einmal nach Inari gibt es hier kein Wort zuviel, lassen sich die vom Schicksal gebeutelten Helden/innen des Regisseurs Lichtefeld nicht klein kriegen, sondern kämpfen. In diesem unspektakulären Porträt eines 40-jährigen Mannes werden Verlierer zu Gewinnern. Weggehen, um anzukommen.
Autor/in: Margret Köhler, 01.06.2005