Er ist der Begründer des amerikanischen Souls: Ray Charles. Als Kind verlor er sein Augenlicht, als Teenager machte er sich im Bus auf den Weg von Florida nach Seattle und startete eine beispiellose Musiker-Karriere, auch wenn es ihm zu Beginn schwer fiel, den eigenen Stil zu finden. Exzesse, Affären und Drogen begleiteten seinen Aufstieg. Dass der Farbige aus einfachen Verhältnissen auch das weiße Publikum begeisterte, galt in den 50er- und 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts als Sensation. Bis zu seinem Tod im Jahr 2004 befolgte er den Rat seiner Mutter, sich nicht wie ein Krüppel zu fühlen oder behandeln zu lassen. – Taylor Hackford erweckt in diesem bild- und tongewaltigen Epos die Legende Ray Charles wieder zum Leben. Zwar lässt er seinen Helden in schneller Abfolge von einem Konzert zum anderen und einem Karrieresprung zum nächsten eilen, dennoch entsteht das Porträt eines Menschen mit Brüchen, Ecken und Kanten, der manchmal mit sich selbst hadert und sein Inneres vor der Außenwelt verbirgt. Der unterhaltsame Film vermittelt nicht nur ein Stück Musik-, sondern auch Zeitgeschichte.
Autor/in: Margret Köhler, 01.01.2005