Ein junger Betriebswirtschaftler gerät in Loyalitätskonflikte, als er in die Firma kommt, in der sein Vater seit 30 Jahren an der Maschine steht. Beim obersten Chef dank seines Engagements und seines Know-hows sehr angesehen, hat Frank beste Chancen, sich zu profilieren. Allerdings macht sich der Berufsanfänger mit seinen Vorschlägen zur Arbeitszeitverkürzung unbeliebt bei der Gewerkschaft. Als er erfährt, dass eine von ihm gestartete Fragebogen-Aktion zur 35-Stunden-Woche innerhalb der Belegschaft Entlassungen zur Folge haben wird, wovon auch sein Vater betroffen ist, wechselt er die Seiten, zum Leidwesen seines Vaters, der um die Karriere des Sohnes fürchtet. – Laurent Cantet gelingt eine brillante Darstellung sozialpolitischer Zusammenhänge über die jüngsten Entwicklungen auf dem französischen Arbeitsmarkt. Dabei geht es ebenso um Arbeitsethik wie um Arbeitslosigkeit und die dunklen Seiten der Rationalisierung. Die besondere Tragik des Films liegt in der Vater-Sohn-Beziehung: Beide kämpfen aus unterschiedlicher Sicht gleichzeitig für und gegeneinander.
Autor/in: Kirsten Liese, 01.07.2001