Die Surfkultur an der südkalifornischen Küste begann in den 1940er-Jahren, wurde in den 50er- und 60er-Jahren mit der Bezwingung der ersten "Big Waves" auf Hawaii zum Kult und Symbol für Abenteuer und Freiheit jenseits des "American Dream" von privatem Glück und beruflicher Karriere. Die Mädchen liebten die sportlichen Jungs wegen ihrer ungestümen Unkonventionalität. Einer von ihnen ist der Extremsportler Laird Hamilton, der zugleich für die Überwindung menschlicher Furcht steht. – Wie schon in seiner preisgekrönten Dokumentation Dogtown & Z-Boys nähert sich Stacy Peralta dem Lebensgefühl seiner Protagonisten/innen und ihrem Einfluss auf die Popkultur. Dabei kommen Surflegenden wie Greg Noll, Jeff Clark und Laird Hamilton zu Wort, Ikonen einer fern scheinenden Zeit, in der nicht Kapital, sondern Körperlichkeit zählte. Diese Surfer wollten keinen Spaß im Wasser, sondern die ultimative Herausforderung und gingen dabei an die Grenzen des Machbaren. Der außergewöhnliche Dokumentarfilm ist in seiner Verbindung von aktuellem und historischem Film- und Fotomaterial sowie der sorgfältig ausgewählten Musik mehr als nur die Nachzeichnung einer Sport-Entwicklung. Er ist zugleich faszinierendes Zeitdokument und psychologisches Porträt einer Jugend, die das Gedankengut von Beatniks und Hippies vorwegnahm.
Autor/in: Margret Köhler, 01.07.2005