In seinem Debütspielfilm erzählt der spanische Regisseur Benito Zampano mit erstaunlicher Sensibilität von einem Generationenkonflikt in einer Familie. Eine alte, geduldige Frau vom Land bringt ihren tyrannischen Mann in ein Krankenhaus in Sevilla und wohnt dort einige Tage bei der alleinstehenden Tochter. Diese hatte sich im Zorn von ihrer Familie getrennt und arbeitet nun als Putzfrau. Wie die unterschiedlichen Lebensentwürfe aufeinander prallen und dabei neue Beziehungen aufkeimen, wie die verbitterte, alkoholkranke Tochter in einem alten einsamen Rentner eine wichtige Stütze findet, das hat Zampano anrührend und höchst intensiv in Szene gesetzt. – Erstklassige Darstellerleistungen, vor allem von Ana Fernández und Maria Galiano, differenzierte Charakterzeichnungen und eine stimmige Dramaturgie machen
Solas zu einem Melodram, das die Herzen der Zuschauer im Fluge erobert. Trotz der lakonischen Schilderungen des öden Vorstadtmilieus kommt auch der Humor nicht zu kurz. Der junge Regisseur hat sein Werk den Müttern gewidmet. Beim Filmfest Ludwigsburg-Stuttgart 1999 wurde der Film mit dem erstmals vergebenen Verleihförderpreis ausgezeichnet.
Autor/in: Reinhard Kleber, 01.03.2001