Seit dem Verschwinden seiner Eltern lebt der Jugendliche Peter Parker bei seinem Onkel Ben und seiner Tante May in New York, wo er die Highschool besucht und ein Auge auf die hübsche Gwen Stacy geworfen hat. Der Biss einer Spinne im Labor von Dr. Curt Connors, der mit Peters Vater gentechnische Experimente durchgeführt hatte, stattet den Teenager mit ungeahnten Superkräften aus. Fortan macht Parker als Spider-Man Jagd auf Verbrecher. Doch erst als sich Connors im Selbstversuch ein experimentelles Serum verabreicht und zu einer gefährlichen Riesenechse mutiert, bekommt es der Held mit einem richtigen Gegner zu tun.
Die Eckpfeiler der Entwicklung Peter Parkers zum Superhelden sind bereits aus dem ersten offiziellen Kinofilm
Spider-Man (Sam Raimi, USA 2002) mit Tobey Maguire bekannt: Hier wie dort trägt Parker indirekt zum Mord an seinem Onkel bei und beide Male muss sich der Held nach dem folgenreichen Spinnenbiss erst einmal in seine Heldenrolle einfinden. Dass
The Amazing Spider-Man trotzdem nicht wie ein Aufguss der vor knapp fünf Jahren beendeten Film-Trilogie von Regisseur Sam Raimi erscheint, liegt vor allem an den herausragenden Darstellern/innen und der packenden Inszenierung. Wenn sich Spider-Man in 3D durch New Yorks Häuserschluchten schwingt und die Kamera bisweilen in die
Ich-Perspektive wechselt, liefert Marc Webb rasante Kinounterhaltung, wobei die Konflikte der Figuren trotz der vielen Effekte nicht in den Hintergrund rücken.
Für eine Analyse von
The Amazing Spider-Man bietet sich ein medialer Vergleich mit den zu Grunde liegenden Marvel-Comics und/oder der Vorgänger-Verfilmung von Sam Raimi an: In welchen Punkten weichen die Versionen inhaltlich und dramaturgisch voneinander ab, wo gibt es Parallelen? Auf welche Weise knüpft die visuelle Umsetzung des Films an die Comicvorlage(n) an? Eine Diskussion im Deutschunterricht kann die Figurenzeichnung sowie den genretypischen Kampf zwischen Gut und Böse in den Blick rücken, der sich im Film insbesondere über die Beziehung zwischen Peter Parker und seinem Kontrahenten Dr. Curt Connors vermittelt. Beide eint zunächst die Motivation, Schwächeren zu helfen – doch während Connors nach seinem missglückten Genexperiment die Kontrolle über seine Handlungen verliert, nutzt Parker die neu gewonnenen Kräfte für die gute Sache.
Autor/in: Christian Horn, 26.06.2012
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