Schriftstellerin Venus lebt mit ihrem langweilig-lieben Mann und den halb erwachsenen Kindern auf einem schicken Bauernhof vor den Toren Berlins. Um ein Buch zu schreiben, das verfilmt werden soll, geht sie für sechs Wochen in die Hauptstadt. Jeder kann ihr via Webcam im Internet bei der Arbeit zuschauen. Die Kontrolle des Schlafzimmers durch eine zweite Webcam ahnt sie nicht. – Rudolf Thome muss es schwer getroffen haben, dass sein Film Paradiso , das Porträt eines älteren Mannes, der sich mit diversen Damen umgibt, den Vorwurf des Machismo einheimste. Dies erklärt vielleicht den Versuch einer Kehrtwendung. Die Männer sind quengelig oder mal in Maßen viril, aber immer leicht um den Finger zu wickeln. Parallel zu der Liebesaffäre der Mutter wird von der ersten Liebe des Sohnes erzählt. Die Figuren bewegen sich wie in einer Versuchsanordnung über Beziehungs-, Familien- und Arbeitsweltfragen. Eine leichte und hintergründige Komödie über die freie Liebe.
Autor/in: Margret Köhler, 01.06.2002