1981 zur Zeit der "Neuen Deutschen Welle": In seiner Freizeit managt der 19-jährige Banklehrling Harry die überregional noch unbekannte Münchner Band "Apollo Schwabing". Wie die drei Bandmitglieder Vince, Melitta und Freddie ist er von den Fähigkeiten der Band überzeugt. Nach einem missglückten Konzert in einem billigen Schuppen setzt Harry alles auf eine Karte: Die Band soll als Vorgruppe der legendären Band DAF (Deutsch-Amerikanische Freundschaft) im Circus Krone auftreten. Der Mietvertrag ist bereits unterzeichnet, die Plakate sind gedruckt, Harry ist restlos pleite und die DAF-Musiker wissen noch nicht mal, dass sie auftreten sollen. – Regisseur Benjamin Quabeck, der mit seinem preisgekrönten Debütwerk Nichts bereuen große Anerkennung fand, setzte in seinem zweiten Spielfilm mit großem logistischen und finanziellen Aufwand ein Stück Jugendkultur und jüngere Musikgeschichte in Szene, das zu Beginn der 1980er Jahre zum deutschen Phänomen wurde. Bekannte, sympathische Hauptdarsteller/innen sollen die Aktualität des Stoffes unterstreichen, die weniger in der Musikrichtung als in der hoffnungsvollen Botschaft liegt, eigentlich keine Chance zu haben, sie aber unter allen Umständen zu nutzen und an eine bessere Zukunft zu glauben. Quabeck gelingt es, dieses positive Grundgefühl darstellerisch und musikalisch ansprechend zu vermitteln, wenn auch einige Schwächen in Drehbuch, klischeehafter Figurenzeichnung und Inszenierung nicht zu übersehen sind.
Autor/in: Holger Twele, 01.07.2003