Soldatenalltag an der israelisch-libanesischen Grenze. Die Männer sind kaputt und zermürbt. Der stille, aber bestimmende Kommandeur Yossi und der extrovertierte Liar, der wegen seiner Amerika-Vorliebe Jagger genannt wird, verlieben sich ineinander. Sie müssen aber die Gefühle vor den anderen verbergen und ihre Homosexualität kaschieren. Nur selten können sie einen Moment der Intimität genießen, Jaggers Vorstellungen von einem gemeinsamen Leben prallen an dem Partner ab. Ein gefährlicher Nachteinsatz zerstört alle Träume. – Eytan Fox nähert sich dem heiklen Thema mit großer Zurückhaltung, aber auch großer Zärtlichkeit. Er zeichnet die unter großem Druck stehenden Außenposten-Soldaten als junge Menschen mit ganz "normalen" Bedürfnissen, die gerne feiern wie ihre zivilen Altersgenossen und beim Besuch zweier Funkerinnen wie Teenies um die Mädchen herumschwirren. Gewalt und Krieg lassen ihnen keine Atempause und keine Chance. Der Film, der in Israel Schulklassen und ganze Armee-Einheiten ins Kino lockte, ist kein Antikriegsfilm, aber ein emotional starkes Plädoyer für Humanität und Hoffnung auch in schrecklichen Zeiten.
Autor/in: Margret Köhler, 01.12.2003