Der japanische Kult-Regisseur Takeshi Kitano verfilmte mit der Geschichte über den blinden Schwertkämpfer Zatoichi einen historischen Stoff. Zatoichi ist auch eine Heldenfigur in zahlreichen anderen Samurai-Filmen. Sie hilft der schutzlosen Landbevölkerung gegen die feudalistischen Herrscher. Zur Kerngeschichte gesellen sich andere Figuren wie der einstige Samurai Hattori, der als Bodyguard arbeitet, um seiner kranken Frau eine gute Behandlung zu ermöglichen, oder ein Geschwisterpaar, Junge und Mädchen, die den brutalen Mord an ihrer Familie rächen wollen. – Wer Kitanos bisheriges Werk kennt, wird sich die Augen reiben. Als Quelle dienten dem Meister die Zatoichi-Serien in Film und Fernsehen aus den 1960er bis 1980er Jahren. Beeinflusst haben ihn auch die TV-Serien seiner Kindheit mit einem Samurai als eine Art japanischer Zorro, der aus dem Nichts erscheint, für Gerechtigkeit sorgt und die Bösen bestraft. Die Kämpfe wirken zwar realistisch, aber besonders schmerzhaft erscheinende Szenen löst Kitano in kurze Einstellungen auf, die er als "Video-Look" bezeichnet, um auf diese Weise der Brutalität die Schärfe zu nehmen. Sein Film ist kompliziert in der Narration, vor allem durch die Rückblenden und den Verzicht auf einen linearen Handlungsstrang. Die Pop-Version eines Samuraifilms erhielt beim Filmfestival Venedig 2003 den "Silbernen Löwen" für die Beste Regie.
Autor/in: Margret Köhler, 01.06.2004