Die siebenjährige Laura muss ihrem kleinen Bruder Tommy aus der Patsche helfen – bei einem Fußballspiel ist sein "Beschütz-mich"-Hund in einen Keller gefallen. Da sich Tommy im Dunklen fürchtet, muss Laura ihn begleiten. Als der Junge dort unten Monsterschatten sieht und in Panik gerät, müssen beide aus dem Keller fliehen. Erst der herbeigeeilte Vater kann Tommys Lieblingsspielzeug bergen. Doch in der Nacht entführen die lichtscheuen Traummonster den Hund, denn sie werden immer kleiner, wenn die Kinder keine Angst mehr vor ihnen haben. Mit Hilfe von Lauras Traumstern reisen die Geschwister in die Traumstadt, um Tommys Gefährten zu retten.
Drehten Thilo Graf Rothkirch und sein Ko-Regisseur Piet de Ryker
Lauras Stern (Deutschland 2004) und
Lauras Stern und der geheimnisvolle Drache Nian (Deutschland 2009) noch in 2D, so realisierten Rothkirch und seine neue Regiepartnerin Ute von Münchow-Pohl den dritten "Laura"-Film in
3D. Dabei verzichteten die Filmemacher/innen auf vordergründige Effekte und versuchten, die
stereoskopische Raumwirkung kindergerecht einzusetzen, um den kleinen Zuschauern/innen den Eindruck zu vermitteln, direkt am Geschehen beteiligt zu sein. Auch das bedächtige Erzähltempo, die Beschränkung auf wenige Spielorte, das märchenhafte Dekor, leuchtende
Farben und sanfte
Musik kommen den Wahrnehmungsmustern der Zielgruppe entgegen. Im Vergleich zu den ersten "Laura"-Filmen wurde Tommys Rolle ausgebaut, steht er doch für das zentrale Motiv des Kampfs gegen die eigene Angst. Indem er und Laura zeigen, wie sie ihre Furcht durch gemeinschaftliches Handeln überwinden, geben sie Vorbilder, sich in der in der Realität auch so zu verhalten.
Originelle Einfälle wie der "Beschütz-mich"-Hund oder ein brummender "Lichtfänger" liefern Anknüpfungspunkte für Einstiegsfragen zur Filmanalyse: Wer hat auch so ein ermutigendes Lieblingsspielzeug? Warum haben die Geschwister überhaupt Angst? Kann man Licht einfangen? Anhand der vielgestaltigen "Monster" lässt sich zeigen, dass auch Wesen, die sich anstrengen, böse zu sein, ihre Schwächen haben. Wenn sie sich auch noch so tollpatschig anstellen, muss man eher über sie schmunzeln als sich fürchten. Im Unterricht bietet sich zudem ein Vergleich zwischen Buchvorlage und Film an, der trotz sichtlicher Bemühungen um Werktreue einige Elemente verändert hat. Was hat sich an der Eingangssequenz verändert? Warum wurde aus dem Wolkenschloss des Bilderbuchs im Film eine schwebende gigantische Muschel?
Autor/in: Reinhard Kleber, 12.09.2011
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