Der Dokumentarfilm schildert acht Geschichten und Schicksale über die Wahrnehmung der Welt ohne Augenlicht, darunter die eines alten Mannes, der mit 19 Jahren durch eine Schussverletzung erblindet und von drei Frauen geliebt wurde, eines englischen Professors, der mit seiner Blindheit zwar lebt, aber wehmütig bedauert, nie ein graues Haar an seiner Frau entdecken zu können, und die einer jungen Türkin, die ihre Blindheit als Chance begreift, weil sie als Mädchen sonst mit 15 Jahren verheiratet worden wäre. – Die Filmemacher Mischka Popp und Thomas Bergmann erzählen in diesem beeindruckenden Dokumentarfilm von Blindheit und vom Sehen, von verschiedenen Wegen, die Umwelt zu erfahren und zu erfühlen. Auf ihrer Reise durch Europa trafen sie auf Menschen, die sich an die Dunkelheit gewöhnen mussten, von denen manche auch mit Selbstmordgedanken spielten. Nach einem schmerzvollen Prozess aber merkten sie, dass mit dem Verlust des Sehens nicht die Freude am Leben verschwindet. Und, so einer derjenigen, die blind sind: "Küsst man sich nicht auch mit geschlossenen Augen"?
Autor/in: Margret Köhler, 01.10.2003