Simba, der Erstgeborene des stolzen Löwen Mufasa, soll sein Nachfolger als König der Tiere werden. Weil Simbas missgünstiger Onkel Scar es selbst auf den Thron abgesehen hat, tötet er hinterhältig und mit Hilfe der Hyänen den König. Scar stellt den Junglöwen als Schuldigen dar, woraufhin dieser voller Trauer und Angst in die Wüste flieht. Die Meerkatze Timon und das Warzenschwein Pumbaa retten Simba. Sorgenlos wächst er fortan in einer Oase mit ihnen auf und findet die Ruhe, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, bis er von seiner alten Freundin Nala dazu bewegt wird, in das Land seiner Herkunft zurückzukehren. Dort widersetzt sich Simba dem Tyrannen Scar und wird selbst König.
Für die Wiederaufführung nachträglich in 3D konvertiert, ist der 2D-Disney-Klassiker aus dem Jahre 1994 über ein langfristiges Franchise, zwei Sequels, diverse Tonträger bis hin zum weltberühmten Musical inzwischen multimedial reüssiert. Neben dem
Soundtrack stechen fantasievolle
Animationen der Tierfiguren hervor ebenso wie die
farbliche Nuancierung der afrikanischen Landschaft, die finsteren Höhlenanimationen und eine ganze Reihe starker Einzelmotive wie die Erscheinung des toten Mufasa in den Wolken. Jenseits einzelner spektakulärer Effekte ist der Vorteil stereoskopischer Wirkung jedoch nur selten so deutlich zu erkennen wie bei einigen Jagd- und Fluchtszenen.
Die Mischung aus märchenhafter Tierfabel und spannender Abenteuererzählung ermöglicht es Kindern im Grundschulalter, sich spielerisch mit dem allegorischen Charakter der Initiationsgeschichte über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens auseinandersetzen. Das zentrale Motiv des Lebenskreislaufs – als Wechsel zwischen Leben und Tod – lässt sich beispielsweise bereits mit dem
Eröffnungssong "Circle of Life" und anhand der gefährlichen Reise des Helden erarbeiten. Dagegen kann es für ältere Schüler/innen lohnenswert sein, die ernsten und dunklen Zwischentöne in
Der König der Löwen zu untersuchen, so etwa anhand der
Animation der
schwarzen Bataillone der Hyänenhorden als Schreckensbild für totalitäre Herrschaft.
Autor/in: Reinhard Middel, 08.11.2011
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