Nach seinem turbulenten ersten Jahr an der Middleschool glaubt Greg Heffley aufatmen zu können. Zwar ist er kein Frischling mehr, trotzdem machen ihm die Schulrüpel das Leben immer noch zur Hölle. Auch Rodrick hat noch wie vor viel Spaß daran, seinen jüngeren Bruder zu blamieren, besonders in Gegenwart der hübschen neuen Mitschülerin Polly Hills, auf die Greg ein Auge geworfen hat. Dazu hat sich Mama Heffley in den Kopf gesetzt, dass ihre Söhne mehr Zeit miteinander verbringen sollen. Rodrick probt jedoch lieber mit seiner Band Löded Dipers, als sich mit dem "Zwerg" abzugeben. Als er aber ein elternfreies Wochenende für eine unerlaubte Haus-Party nutzt, bei der auch Greg und sein Kumpel Rupert sich amüsieren, müssen die Brüder zusammenhalten. Und dann gilt es nur noch, Pollys Herz zu erobern.
In der zweiten Verfilmung der Jugendbuchreihe von Jeff Kinney setzt Regisseur David Bowers wieder auf Wortwitz, Slapstick und viel Situationskomik. Die Hauptfigur Greg muss sich sogar mit noch mehr Problemen herumschlagen, denn nun kommt erschwerend zum Schulstress noch die Pubertät und die erste Schwärmerei hinzu, was er in seinem Tagebuch festhält und als Voice Over kommentiert. Im Gegensatz zum ersten Teil liegt im zweiten Teil der Focus auf Gregs sich entwickelnder Persönlichkeit, sein Verhältnis zu seinem Bruder und seiner Familie. Auch diesmal werden Realfilm und
animierte Comicsequenzen aus der Vorlage gekonnt vermischt und humorvoll überzeichnete Charaktere liefern sich äußerst unterhaltsame Wortgefechte.
Der Vergleich von Vorlage und filmischer Umsetzung kann ein erster Anknüpfungspunkt für die pädagogische Arbeit sein, ebenso die Frage, ob die Erwartungen der Schüler/innen an Gestaltung und Dramaturgie erfüllt werden. Die in
Gregs Tagebuch 2 thematisierten familiären Konflikte bieten zudem eine gute Diskussionsgrundlage, um mit den Schülern/innen über ihr eigenes, sich mit der beginnenden Pubertät veränderndes, Verhältnis zu Geschwistern und Eltern zu reden, sowie über die beginnende Abnabelung. Nicht zuletzt eröffnet die amüsante und doch liebevolle Schilderung von Gregs Unsicherheiten in Bezug auf seinen ersten Schwarm Polly Möglichkeiten, die sich verändernde Wahrnehmung des anderen Geschlechts bei etwas älteren Schülern/innen anzusprechen.
Autor/in: Ingrid Beerbaum, 30.05.2011
Mehr zum Thema auf kinofenster.de:
Weitere Texte finden Sie mit unserer Suchfunktion.