Elf Jahre nach
Toy Story 2 (John Lasseter, USA 1999) bauen die
Pixar Studios die Spielzeug-Saga zur Trilogie aus.
Toy Story 3 zeigt Andy als 17-Jährigen, der nun zu alt für seine Spielzeuge geworden ist. Nur Cowboy Woody will Andy mit ins College nehmen, während alle anderen Spielzeuge auf dem sicheren Dachboden verstaut werden sollen. Doch es kommt anders: Erst landen Buzz Lightyear & Co durch Zufall beinahe im Müll und dann – nach der Rettung durch Woody – gemeinsam in einem zunächst paradiesisch anmutenden Kindergarten. Allerdings treffen sie dort auf einen bösartigen Plüschbären und dessen Gefolgschaft. Ihr einziger Ausweg ist eine sorgfältig geplante Flucht.
Toy Story 3 bildet, was bei Fortsetzungen eine rare Ausnahme ist, den Höhepunkt der Trilogie. Mehr noch als die Vorgänger entwickelt das Sequel mit den bekannten Figuren, gewohnter Liebe zum Detail und erstmals in 3D eine rasante Spielzeugwelt-Mixtur aus Action und Humor. Allerdings ist
Toy Story 3 düsterer als die vorherigen Teile und nimmt in seiner Fülle aus Kino- und Popkulturreferenzen sogar familientaugliche, ironische Anleihen an Genres wie dem Actionthriller, dem Horror- und Gefängnisfilm. Welche Entwicklung das computeranimierte Kino in den vergangenen 15 Jahren seit dem ersten
Toy Story-Teil durchgemacht hat, ist dabei vor allem in der deutlich detaillierteren Darstellung der Menschen und der Umgebung zu erkennen.
Die Kernthemen, die in
Toy Story 3 wiederholt betont werden, sind Freundschaft, Loyalität und Zusammenhalt. Das wird vor allem auf der Kindergartenflucht von Woody und seinen Freunden/innen deutlich, bei der keines der Spielzeuge zurückgelassen werden soll – auch nicht, wenn die Situation wie beim spannenden Finale in einer Müllverbrennungsanlage noch so aussichtslos wirkt. Darüber hinaus nimmt sich der Film die nächste Entwicklungsstufe in Andys Leben, den Übergang zum College, als Ausgangspunkt für die Verwicklungen der Geschichte. So regt
Toy Story 3 beispielsweise im Ethikunterricht dazu an, nach der Bedeutung von Spielen und Spielzeuge (selbst noch für Heranwachsende) zu fragen und zu diskutieren, was es heißt, Abschied von der Kindheit zu nehmen und das Elternhaus zu verlassen.
Autor/in: Sascha Rettig, 26.07.2010
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