Das "Grüne Auge", der größte Smaragd der Welt, wird im 16. Jahrhundert von einem geheimnisvollen Helden namens "Schwarze Katze" versteckt, um ihn vor Diebstahl zu schützen. Die Legende besagt, dass der wertvolle Stein noch immer im Katzenmoor verborgen liegt. Hier schlagen George, Julian, Dick und Anne bei ihrer Radtour ihr Zelt auf. Es ist Sommer, sie haben Ferien und sind erstmals ohne Eltern unterwegs. Hardy, der Sohn des Besitzers der Ländereien, würde sich gern mit ihnen anfreunden, doch er hat, vor allem mit George, keinen guten Start. Aber dann wird Dick mit Hardy verwechselt und von zwei Ganoven entführt, die das "Grüne Auge" suchen.
Dass Enid Blytons Krimi-Abenteuergeschichten noch immer gelesen werden, liegt vor allem an ihren Kinderhelden/innen und der Struktur der Abenteuer. Diese bergen einerseits mysteriöse Geheimnisse und erzeugen damit eine vorsichtige Gänsehautspannung. Andererseits ermöglichen sie, indem sie kindliche Wunschfantasien bedienen, ein hohes Maß an Identifikation. Die bekannten Versatzstücke der Handlungen wurden für den Film zwar durch technische Spielereien "modernisiert", bewahren aber dennoch den Charme der Vorlage. Gewitter, Legenden, alte Gemäuer, verborgene Höhleneingänge und Zirkusflair eignen sich sehr gut für die Leinwand. Dass die Kinderdarsteller/innen nicht immer stimmig wirken, fällt dabei kaum ins Gewicht.
Der weitgehende Verzicht auf gruselige Effekte erlaubt schon jüngeren Kindern die Teilnahme an dem filmischen Kriminalfall. Im Unterricht bietet sich neben einem Vergleich von Büchern und Film eine einfache Analyse der erzählerischen Mittel an. Es dürfte die Beliebtheit der Geschichten kaum schmälern, wenn die Kinder deren Konstruktionsweise verstehen und sich mit ihren Versatzstücken befassen. Die Auseinandersetzung mit Figuren und Schauplätzen sowie Schnittfolgen, die für Spannung und Mitfiebern sorgen, können sowohl in Gesprächen als auch in Rollenspielen näher untersucht werden. Zusätzlich bietet sich an, die Rollenstereotypen von Kindern und Erwachsenen zu betrachten.
Autor/in: Rotraut Greune, 29.01.2013
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