Cinéma Vérité bezeichnet eine Entwicklung des
Dokumentarfilms, die vor allem mit der Ästhetik des ethnologischen Filmemachers Jean Rouch verbunden wird. Der Begriff selbst geht auf das Konzept der "Kinowahrheit" des sowjetischen Filmemachers Dziga Vertov zurück.
Cinéma Vérité bedeutet im Wesentlichen, dass die "Wirklichkeit", die der Dokumentarfilm abbildet, im Produktionsprozess des Filmemachens durch die Interaktion von Kamera und Protagonisten/-innen sowie der Wechselwirkung von Bild,
Musik und
Montage) entsteht. Anders als in der sich zeitgleich in den USA entwickelnden Bewegung des
Direct Cinema, die das Ziel verfolgte, die Kamera unsichtbar werden zu lassen, war die Präsenz der Kamera im Bild beim Cinema Vérité wesentlich, um für "Wahrheit" der Inhalte und Aussage des Films zu bürgen.