Der junge Eyad ist die Hauptfigur in Eran Riklis’
Mein Herz tanzt, der auf dem semibiografischen Roman "Tanzende Araber" des arabisch-israelischen Schriftstellers Sayed Kashua basiert. Der israelische Regisseur Riklis beschreibt in seinem Film, was es bedeutet, sich im eigenen Land als Fremder zu fühlen. Indem er die komplexe Realität am Beispiel eines ungewöhnlichen Einzelschicksals dramatisiert, zeigt er, wie die verfahrene politische Situation in Israel tagtäglich das Leben der Menschen beeinflusst.
In der Begründung der Jury heißt es: "Die ganze Brisanz dieses Tanzes zwischen den Kulturen gewinnt an Tiefe durch die berührend erzählte erste Liebe zwischen Eyad und seiner Mitschülerin Naomi. Vorsichtig nähern sich die beiden der Welt, der Sprache und dem Körper des Anderen an. Sie müssen ihre Liebe bis zur Zerreißprobe heimlich leben, da beide Familien und die Gesellschaft dafür keinen Platz haben. Eyads Suche nach einer Zukunft als Araber in Israel treibt auf eine radikale und weitreichende Entscheidung hin, als Yonatan stirbt. Eran Riklis Film handelt von dem konfliktbeladenen Mit- und Nebeneinander von Juden und Arabern in Israel, basierend auf dem teils autobiografischen Roman von Sayed Kashua. Eyad muss den Kultursprung schaffen von einer traditionsbewussten palästinensischen Familie zu einem völlig neuen Lebenskontext: Andere Musik wird dort gehört. Rassistische Anfeindungen auf der Straße und Schikanen vom allgegenwärtigen Militär sind Alltag. Erzählt wird die Geschichte in den 1980er und 1990er Jahren, als viele der Gräben zwischen den Kulturen aufgerissen und vertieft wurden, die bis heute den Frieden in der Region in weite Ferne rücken lassen.
Mein Herz tanzt ist hochaktuelles Kino mit emotionalem wie politischem Tiefgang."