Der große Gewinner bei der Verleihung des renommiertesten deutschen Filmpreises ist eine Low-Budget-Produktion: Jan Ole Gersters Debüt
Oh Boy wurde mit sechs Lolas ausgezeichnet: Bester deutscher Spielfilm, beste Regie, bestes Drehbuch, bester männlicher Nebendarsteller, beste Filmmusik und bester männlicher Hauptdarsteller (Tom Schilling). Schilling spielt einen Studienabbrecher, der sich durch das nächtliche Berlin treiben lässt.
Cloud Atlas, der zweite Favorit im Rennen um die begehrten Auszeichnungen, erhielt fünf Lolas, vor allem für Gestaltung und Produktion. Das knapp dreistündige Epos hat der deutsche Regisseur Tom Tykwer (
Lola rennt) in Coproduktion mit den amerikanischen Wachowski-Geschwistern (
Matrix Reloaded) gedreht.
Die Lola für die Beste weibliche Hauptdarstellerin ging an Barabara Sukowa für ihre Verkörperung der deutschen Theoretikerin in Margarethe von Trottas Biopic
Hannah Arendt.
Als bester Dokumentarfilm wurde
More than Honey von Markus Imhoof ausgezeichnet. (s. auch
Film des Monats November 2012). Mit herausragenden Aufnahmen erzählt er vom Leben und Sterben der Bienenvölker und ihrer Bedeutung für Mensch und Umwelt.
Zur besten Nebendarstellerin wurde die 69-jährige Christine Schorn für ihre Darstellung einer ebenso knorrigen wie schlagfertigen Großmutter in der Tragikomödie Das
Leben ist nichts für Feiglinge.
Der 70-jährige Regisseur, Schauspieler und Autor Werner Herzog wurde mit der Ehren-Lola für sein Lebenswerk geehrt.
Die neunte Preisverleihung fand am Freitag, den 26. April 2013, im Friedrichstadt-Palast in Berlin-Mitte statt.
Der Deutsche Filmpreis ist mit fast drei Millionen Euro die höchstdotierte nationale Kulturauszeichnung.
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