Die Jury der Evangelischen Filmarbeit zeichnet als Film des Monats Juli
Small Town Murder Songs (Kinostart: 28. Juni) von Ed Gass-Donnelly aus. Der kanadische Spielfilm erzählt die Geschichte des Polizisten Walter, der den Mord an einer jungen Frau aufklären will.
"In meditativen Bildern, getrieben von einem Soundtrack, der aus experimentellen Folksongs besteht, streift die Erzählung durch eine ländliche Gesellschaft, in der unterschiedliche Lebensstile koexistieren: die wie aus der Zeit gefallene Religiosität der Mennoniten, der Konformismus einer baptistischen Gemeinde, die Walter aufnimmt, nachdem ihn seine Familie verstoßen hat, schließlich eine säkulare untere Mittelschicht, vertreten durch Walters frühere Geliebte Rita und ihren Freund. Der Mordfall liefert dabei den Rahmen für eine Reflexion über das Verhältnis von gesellschaftlicher Norm und individueller Gewalt, von Moral und Glauben. Der Polizist muss sich von der Vorstellung verabschieden, er könne die Welt in Ordnung bringen, er muss loslassen und den Glauben, nach dem er gesucht hat, als Geschenk annehmen. Am Ende ist "Small Town Murder Songs" selbst ein kleines Wunder: die Geschichte einer Verwandlung, der es gelingt, die Versuchung zur Gewalt zu überwinden", heißt es in der Begründung der Jury.
Die Jury würdigt Filme, die dem Zusammenleben der Menschen dienen, zur Überprüfung eigener Positionen, zur Wahrnehmung mitmenschlicher Verantwortung und zur Orientierung an der biblischen Botschaft beitragen. Sie berücksichtigt dabei gleichermaßen die filmästhetische Gestaltung, den ethischen Gehalt und die thematische Bedeutsamkeit des Films. Mit ihrer Auszeichnung empfiehlt die Evangelische Filmjury Filme zur breiten öffentlichen Diskussion.
Weitere Informationen:
www.filmdesmonats.de