Unter dem neuen Namen
Generation feiert die Kinder- und Jugendsektion der Berlinale ihr 30. Jubiläum. Die Sektion teilt sich weiterhin in zwei Wettbewerbe auf,
Generation Kplus und
Generation 14plus. "Bereits jetzt ist abzusehen, dass wir unser Jubiläum mit einer außergewöhnlich großen Vielfalt an Filmgenres feiern können", kündigt Sektionsleiter Thomas Hailer die schon ausgewählten Festivalbeiträge an.
Im Kinderfilmwettbewerb
Generation Kplus sind bislang fünf Spiel- und zwei Animationsfilme eingeladen: Aus Estland und Lettland kommt
Leiutajateküla Lotte (Lotte from Gadgetville) von Heiki Ernits und Janno Põldma. Ihr visuell anspruchsvoller Streifzug durch ein Dorf von verschrobenen Erfindern und deren verrückter Schöpfungen eignet sich auch für die jüngsten Zuschauer/innen und wird kurz nach dem Festival auf deutschen Leinwänden zu sehen sein. – Mit derselben Liebe fürs Detail zeigen Grégoire Solotareff und Serge Elissalde in ihrer französischen Produktion
U das Märchen vom schwierigen Erwachsenwerden einer Prinzessin, der ein sprechendes Einhorn als Freund zur Seite steht. – Als Musical erzählen die schwedischen Regisseurinnen Ylva Gustavsson und Catti Edfeldt in
Förortsungar (Kidz in da Hood) von der harten Realität einer jungen illegalen Immigrantin, die in einem Musiker einen ungewöhnlichen Pflegevater findet. – Atemberaubende Spannung verspricht
Dek Hor (Dorm), ein Thriller aus Thailand, in dem Regisseur Songyos Sugmakanan einen Geist den streng reglementierten Alltag eines Jungeninternats durcheinander bringen lässt. – Ein präzises Gesellschaftsporträt mit überraschenden Details aus der Welt russischer Einwanderer bietet der israelische Tanzfilm
Sipur Hatzi Russi (Love & Dance) von Eitan Anner. –
Trigger von Gunnar Vikene, eine norwegisch-schwedisch-dänische Koproduktion, ist ein groß angelegtes Generationenabenteuer um ein entlaufenes Rennpferd. – Mit
Blöde Mütze!, dem einfühlsam erzählten Spielfilmdebüt von Johannes Schmid aus München, geht ein erster deutscher Titel in den Wettbewerb
Generation Kplus.
Im Jugendfilmwettbewerb
Generation 14plus deutet sich bereits ein thematischer Schwerpunkt an. In Filmen aus aller Welt begegnen junge Leute ihren alltäglichen Herausforderungen mit den Mitteln der Kunst auf kreative Weise:
Vanaja, ein Tanzfilm jenseits von Folklore und Bollywood von Rajnesh Domalpalli aus Indien/USA, führt die Zuschauenden mitten ins Leben und die Kastenprobleme einer 14-Jährigen. – In
Antônia (Antonia) aus Brasilien folgt Regisseurin Tata Amaral dem Rhythmus von vier jungen Sängerinnen, die eine Band gründen wollen und beinahe an den Wirrungen des Erwachsenwerdens scheitern. – Auf der Suche nach sich selbst befindet sich ebenso der junge Held in
Cheonhajangsa Madonna (Like a Virgin) von Hae-young Lee und Hae-jun Lee aus der Republik Korea. Auch er will sein Leben dem Tanz und Gesang verschreiben, allerdings deutlich lieber im Körper einer Frau. – Mit der jüngeren Geschichte seines Landes setzt sich der rumänische Regisseur Catalin Mitulescu auseinander: Aus dem Blickwinkel der 17-jährigen Hauptfigur wird in
Cum mi-am petrecut sfârşitul lumii (The Way I Spent the End of the World) die Wendezeit von 1989 und der Sturz des alten Regimes einfühlsam erzählt. –
This is England von Shane Meadows lenkt den Blick zurück auf die Anfänge der Skinhead-Bewegung in Großbritannien. –
Man in the Chair von Regisseur Michael Schroeder aus den USA ist eine Hommage an das Kino selbst. Auf der Suche nach einer Idee für seinen Debütfilm trifft ein Jugendlicher auf einen alten, filmverrückten Hollywoodveteranen.
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