Vor etwa 1.600 Gästen wurden am Samstagabend der Goldene und die Silbernen Bären verliehen. Großer Gewinner der 61. Berlinale ist
Jodaeiye Nader az Simin (Nader And Simin, A Separation) des iranischen Regisseurs Asghar Farhadi.
Gemeinsam mit Festivaldirektor Dieter Kosslick vergab die internationale Jury um Isabella Rossellini die Preise im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz.
Jodaeiye Nader az Simin erhielt neben dem Goldenen auch zwei Silberne Bären: Das Ensemble wurde kollektiv in der Kategorie Beste Darstellerin und Bester Darsteller ausgezeichnet.
In seinem Film zeichnet Regisseur Farhadi die Beziehung eines Ehepaares nach, das den Iran verlassen will, um für sich und vor allem die Tochter eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Doch dann sagt Nader, der Mann, die Ausreise ab, weil er seinen an Alzheimer erkrankten Vater nicht alleine zurück lassen will. Seine Ehefrau Simin reicht daraufhin die Scheidung ein. Im Konflikt um das Paar spiegelt Farhadi zugleich die Reibung zwischen traditionellen Werten und modernem Leben im Iran.
Auf die Frage, ob der Film nicht dem dem iranischen Regime gegenüber zu unkritisch sei, antwortete Festivalleiter Dieter Kosslick: "Das muss man differenzieren. Eher ist der Bär ein Teil des Schutzes der Leute ... Wenn da Bären heimgeschleppt werden - und dieses Mal sind es ja ganz schön viele - dann findet das der Iran auch gut."
Auch zwei deutsche Regisseure wurden geehrt:
Der Silberne Bär für die beste Regie wurde an Ulrich Köhler für seinen Film
Schlafkrankheit verliehen. Der Alfred-Bauer-Preis für einen Spielfilm, der neue Perspektiven der Filmkunst eröffnet, ging an Andres Veiel und seinen RAF-Film
Wer wenn nicht wir.
(Ula Brunner)
Alle Preisträger:
www.berlinale.de