Am Ende kommen Touristen von Robert Thalheim wurde von der Jury der Evangelischen Filmarbeit zum Film des Monats August 2007 gewählt (Kinostart: 16. August, X Verleih). Der Film handelt von den Erlebnissen des Ersatzdienstleistenden Sven, der eher zufällig in der Jugendbegegnungsstätte Auschwitz in der polnischen Kleinstadt Oswiecim seinen Dienst antritt, und öffnet den Blick für die Schwierigkeiten einer Erinnerungskultur, die versucht, ein unerträgliches Ereignis fassbar zu machen: die Vernichtung von Millionen Menschen durch staatlich angeordneten Mord. Im Umgang mit einem Überlebenden und in der Konfrontation mit der Alltagsrealität des heutigen Oswiecim entwickelt Sven allmählich ein Gespür für die Besonderheit des Ortes. In der Begründung der Jury heißt es: "Unspektakulär, in einem dokumentarisch wirkenden Gestus, verdeutlicht der Film einen Lernprozess, der die Bedürfnisse und Fragen der jungen Generation aufgreift und die Aufmerksamkeit für die falschen Töne routinierter Gedenkpraxis schärft. Er ermöglicht dadurch tiefere Einsichten für eine eigene Auseinandersetzung mit Auschwitz."
Die Jury zeichnet Filme aus, die dem Zusammenleben der Menschen dienen, zur Überprüfung eigener Positionen, zur Wahrnehmung mitmenschlicher Verantwortung und zur Orientierung an der biblischen Botschaft beitragen. Sie berücksichtigt dabei gleichermaßen die filmästhetische Gestaltung, den ethischen Gehalt und die thematische Bedeutsamkeit des Films.
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