Bei den Filmfestspielen in Cannes hat der New Yorker Regisseur Martin Scorsese die
World Cinema Foundation aus der Taufe gehoben. Mit Unterstützung prominenter Mitstreiter soll die gemeinnützige Stiftung das Weltfilmerbe erhalten und zugänglich machen.
Scorsese (
Taxi Driver 1976,
Aviator 2004) hatte bereits 1990 zusammen mit Hollywood-Kollegen eine Stiftung zum Erhalt des US-amerikanischen Filmerbes eingerichtet. Zu seinen internationalen Mitstreitern gehören nun Stephen Frears, Wong Kar-Wai, Walter Salles, Souleymane Cissé und Fatih Akin. Sie sollen sich nicht nur um die Restaurierung beschädigter Filme bemühen, sondern auch um finanzielle Unterstützung, um vor allem Projekten in Afrika, Lateinamerika, Asien und Mitteleuropa helfen zu können.
Zu den ersten Projekten auf der Agenda gehören Ahmed El Maanounis
Transes (Marokko 1981), Mário Peixotos
Limite (Brasilien, 1931) und Liviu Ciuleis
Der Wald der Gehenkten (Rumänien 1964). Die Auswahl der Filme erfolgt in Koordination mit kompetenten Archiven.
Nach der Zusage von ersten Sponsoren aus der Wirtschaft sieht Scorsese auch die Filmindustrie selbst in der Verantwortung: "Durch Filme können wir eine andere Kultur verstehen und das Gefühl von Fremdheit überwinden. Die großen Filme sind so etwas wie ein Weltkulturerbe. Nicht nur Regisseure und Archive, auch die Studios müssen sich engagieren und sich als Hüter dieser vom Untergang bedrohten Schätze fühlen."
www.worldcinemafoundation.org