Große deutsche Kinolegenden aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts will das Deutsche Filmhaus in Wiesbaden mit seiner Ausstellung in Erinnerung rufen. Noch Bis zum 28. Juli zeigt die Schau
Superstars der Ufa Fotos und Plakate zu Filmen etwa von Marlene Dietrich und Zarah Leander, Hans Albers und Heinz Rühmann.
Zu sehen sind auch persönliche Erinnerungsstücke aus dem Privatbesitz der Stars, darunter eine Perlenkette von Marika Rökk oder Ballettschuhe von Marlene Dietrich. Dazu kommen Exponate aus dem Bestand der Murnau-Stiftung, die das Filmhaus betreibt, sowie von Partnerinstitutionen.
Von den 1920er bis zu den 1940er Jahren galt die Universal Film AG, kurz Ufa, die deutsche "Traumfabrik". Sie machte auch Lilian Harvey und Zarah Leander, Emil Jannings und Willy Fritsch zu Kinolegenden. Viele von ihnen sind bis heute unvergessene Leinwand-Legenden und -Idole. Das Starsystem habe sich "an das Vorbild von Hollywood gehalten", sagte der Vorsitzender der Murnau-Stiftung, Ernst Szebedits, laut Hessischem Rundfunk. Die Schauspieler wurden zu Stars geformt oder ersetzt. Doch dann habe die Diktatur der Nazis das demokratische System der Weimarer Republik zerstört. Viele Stars hätten sich arrangiert oder emigrierten. Ab 1933 habe Reichspropagandaminister Joseph Goebbels massiv auf Filme und Rollenbesetzungen Einfluss genommen, erläuterte Szebedits.
Die Ausstellung wurde in Kooperation mit der Universität Mannheim im Zuge eines Praxisseminars erstellt. Parallel zu der Schau läuft eine Reihe alter Ufa-Filme. Die Bandbreite reicht dem Stummfilmklassiker
Der letzte Mann (1924) mit Emil Jannings über den stilprägenden Tonfilm
Der blaue Engel (1929/30) bis hin zum aufwendigen Farbfilm
Münchhausen (1943).
Die kostenfrei zugängliche Ausstellung ist zu den Kinovorstellungen geöffnet.
Weitere Infos:
www.fwm-stiftung.de (rk)