Der Wehrmachtsgeneral von Choltitz soll im Jahr 1944 Paris in Schutt und Asche legen. Der schwedische Diplomat Nordling sucht den Militär in seinem Arbeitszimmer auf und verwickelt ihn in ein mehrstündiges Gespräch, in dem beide ihre Positionen und den damit verbundenen Handlungsdruck offenlegen. Im Nachklang des verbalen Kräftemessens kommt es schließlich zu einer gewichtigen Entscheidung mit historischer Tragweite. Regisseur Volker Schlöndorff adaptierte das gleichnamige Theaterstück als packendes Kammerspiel.
Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: "Die Dramaturgie folgt dem klassischen Dramenaufbau. Man fiebert dem Umschwung wie dem Ende entgegen. Die Meisterschaft, mit der dieser Film glänzt, zeigt sich selbst in scheinbar kleinen Momenten. Als eine solche winzige Beobachtung sei hier auf die wechselnden Anreden hingewiesen, die auf Veränderungen der Positionen und Überlegungen, psychische Prozesse deuten: Herr Nordling, Herr Konsul Nordling, Herr Konsul, Herr Stadtkommandant, Herr General.
Der Film bietet ein Füllhorn zum Mit- und Nachdenken. Manche Geheimnisse, die den Spannungsbogen immer wieder straffen und voran treiben, werden im Film verbal oder nachträglich durch Bilder gelöst, einiges bleibt über das Ende hinaus geheimnisvoll oder offen. In der Jury wurde daher auch die Frage diskutiert, ob der Film durch die Erfindung dieses Gesprächs in dieser Form nicht falsche historische Vorstellungen bewirken könnte. Doch es gibt keinen historischen Spielfilm - selbst wenn die Vergangenheit erst wenige Jahre zurückliegt - der sich nicht künstlerischer Freiheiten bedient."
Die Prädikate der Deutschen Film- und Medienbewertung qualifizieren die ausgezeichneten Produktionen für die bundesweite Film- und Medienförderung.
Eine vollständige Liste aller ausgezeichneten Filme befindet sich auf der Website der FBW.
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