An der Dresdner Juri-Gagarin-Schule herrscht Untergangsstimmung innerhalb der Elternschaft: Weil die schlechten Noten ihrer Sprösslinge den Übergang auf das Gymnasium gefährden, will eine Delegation von Müttern und Vätern die vermeintlich schuldige Lehrerin zur Aufgabe ihrer Klasse drängen. Doch Frau Müller lässt sich nicht einschüchtern und verlässt wütend das Klassenzimmer. Nur ihre Handtasche bleibt wie ein Geist zurück und polarisiert die konsternierten Eltern. Während diese auf die Rückkehr der Lehrerin warten, beginnen sie sich erstmals mit ihren Erziehungsmethoden auseinanderzusetzen und realisieren dabei Widersprüche in ihren eigenen Vorstellungen. Als die Lehrerin zurückkehrt, steht ihr pädagogisches Konzept nicht mehr infrage. – Die Deutsche Film- und Medienbewertung zeichnet den Film
Frau Müller muss weg von Sönke Wortmann mit dem Prädikat "besonders wertvoll" aus.
In der Jurybegründung heißt es: "Basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von Lutz Hübner verhandelt der Film unzählige Themen – vom Bildungssystem über Vorurteile zwischen Ost und West, vom Übertragungsdruck der Eltern auf die Kinder bis hin zur Verlogenheit des Bildungsbürgertums. All diese Themen greift Sönke Wortmann, zusammen mit Hübner, der das Drehbuch mitverfasste, auf und bringt sie auf überzeugende Weise auf die Kinoleinwand. Die kammerspielartige Situation behält er bei, erweitert den filmischen Raum nur an gewissen Stellen. Die Autoren verstehen es aufs Köstlichste, mit treffenden Überspitzungen realistische Situationen urkomisch darzustellen und in einer sich immer stärker drehenden Aggressionsspirale eskalieren zu lassen Die Figuren stehen für Eltern-„Typen“, die jeder kennt. Wortmann fand für jeden Einzelnen die komplett richtige Besetzung. Ob Anke Engelke als Business-Frau, die sich nicht einen Moment das Heft aus der Hand nehmen lassen will, ohne zu merken, dass sie nicht einmal ihre eigene Tochter kontrollieren kann, oder Justus von Dohnanyi als ewig benachteiligter Vater, der sich über alles beschweren möchte und jedem anderen die Schuld am Versagen seiner Tochter gibt, bevor er sich selbst einmal den Spiegel vorhält. Und auch die anderen Eltern sind mit Ken Duken, Mira Tander und Alwara Höfels glänzend besetzt. Nicht zu vergessen Gabriele Maria Schmeide als Frau Müller, die im Laufe der Handlung immer wieder für die größten Überraschungen sorgt. Denn die steten kleinen Wendungen schaffen immer wieder köstlich-abwechslungsreiche Momente und lassen kein Gefühl der Langeweile aufkommen. FRAU MÜLLER MUSS WEG ist eine in jeder Hinsicht gelungene augenzwinkernde Betrachtung des Schulsystems und lässt den Zuschauer mit einer unmessbar wichtigen Warnung aus einem bekannten deutschen Volkslied zurück: Lass doch der Jugend ihren Lauf!"
Eine vollständige Liste aller ausgezeichneten Filme befindet sich auf der Website der FBW.
www.fbw-filmbewertung.com