Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet den Animationsfilm
Die Häschenschule – Jagd nach dem goldenen Ei von Ute von Münchow-Pohl mit dem Prädikat "besonders wertvoll" aus. Der Stadthase Max träumt davon, in die Gang der coolen Wahnsinnshasen aufgenommen zu werden und hält die Geschichte von der Häschenschule, an der zukünftige Osterhasen ausgebildet werden, nur für ein Märchen. Doch dann verschlägt es ihn eines Tages durch einen Zufall genau in jene Schule. Weil Ostern vor der Tür steht, kann ihn niemand zurück in die Stadt bringen – und so muss Max sich erst einmal widerwillig mit den altmodisch wirkenden Regeln in dem Osterhaseninternat auseinandersetzen. Zunächst rebelliert er nach Kräften. Bald aber merkt er, dass er mit seinem Egoismus nicht weit kommt. Unter der Obhut der weisen alten Häsin Hermine beginnt er gar die Ausbildung zum Osterhasen, freundet sich mit der selbstbewussten Emmi an und steht schließlich im Kampf gegen eine fiese Fuchsfamile an der Seite jener, über die er sich bis vor kurzem noch lustig gemacht hatte.
In der Jurybegründung heißt es: "Generationen von Kindern in Deutschland verbinden ihre Kindheit auch mit dem Buch
Die Häschenschule aus dem Jahre 1924. Ein Klassiker, der eventuell in den vergangenen Jahrzehnten etwas in Vergessenheit geraten scheint. Es ist sicher ein Verdienst dieser Verfilmung, dieses reizende Kinderbuch wieder der heutigen Zeit zu vermitteln, dies vor allem auch wegen seiner – aus heutiger Sicht – liebenswert originellen Bild- und Textsprache.
Die Verfilmung nun ist glücklicherweise nicht der Versuchung erlegen, das ursprüngliche Buch auf den Kopf zu stellen und eine pure moderne Variante im Hollywood-Style daraus zu machen.
Die im Buch vorgegebene im besten Sinne antiquierte Grundstruktur der Häschenschule ist geblieben, behutsam angereichert mit den Zutaten, mit denen auch kleine Kinder schon heute aufwachsen. Der dramaturgische Kniff, dass ein cooler Stadthase, der so gerne auch in einer Stadtgang mimischen möchte, zum Retter der Häschenschule wird, gibt den bildlichen Kontrast zwischen Großstadt und idyllischem Waldleben. Dass auch die Häschenschule sich etwas verändert hat, angereichert durch ein kletterwaldähnliches Trainingscamp und durch Unterrichtsergänzung neben dem Ostereiermalen in Karate und Meditation, passt wunderbar und stellt das ursprüngliche Thema der Häschenschule dennoch nicht komplett in Frage.
Die bekannten Figuren von Hasen und Füchsen sind auf gelungene Weise exakt den Zeichnungen der Buchvorlage angepasst und übernommen worden, die Landschaften farbenprächtig und die Animation ohne Fehl und Tadel. Die Synchronisation der Stimmen von Direktor Eitelfritz und Madame Hermine durch Friedrich von Thun und Senta Berger sind originell, wie auch passend. Lediglich bei den kleinen Hasen – die Stimmen für Max und Emmi ausgenommen – hätte man sich etwas mehr Variationen gewünscht.
Und noch der Blick auf das, was der Film neben seiner spannenden Geschichte um die Rettung von der Häschenschule und dem goldenem Ei, inhaltlich vermitteln möchte und auch kann: Es werden nicht nur die Regeln um Herstellung und Verbreitung der Ostereier durch die Osterhasen vermittelt, sondern es werden auch die immer zu fördernden Werte um Freundschaft, Treue, Mut zur Veränderung und zum Handeln und Integration in der Gemeinschaft angesprochen."