Die Jury der Evangelischen Filmarbeit hat den Film
Ida (Polen 2013) des in Großbritannien lebenden polnischen Regisseurs Paweł Pawlikowski zum Film des Monats April gewählt.
Ida erzählt die Geschichte der jungen Novizin Anna, die während des Zweiten Weltkriegs als Waise in einem Kloster aufgewachsen ist. Kurz bevor sie ihr Gelübde ablegen will, erfährt sie von ihrer einzigen Verwandten, dass sie eigentlich Ida heißt, jüdischer Herkunft ist und ihre Familie ermordet wurde. Obwohl die Geschichte im Polen des Jahres 1962 angesiedelt ist, entfaltet der Film für die Jury "eine existentielle Kraft weit über die zeitgeschichtliche Situation hinaus".
"Das Erbe des Holocaust, der Stalinismus, Antisemitismus und Schuld, Glaube und die Suche nach Identität verschränken sich auf vielfältige Weise. Politische Verhältnisse, religiöse Traditionen und individuelle Lebensentwürfe werden in poetischen Bildern miteinander verknüpft, so dass Idas widersprüchliche Gefühle zwischen Klostererziehung und schmerzhafter Erkundung ihrer Herkunft intensiv spürbar werden", erklärt die Jury der evangelischen Filmarbeit.
Die Jury der Evangelischen Filmarbeit würdigt Filme, die dem Zusammenleben der Menschen dienen, zur Überprüfung eigener Positionen, zur Wahrnehmung mitmenschlicher Verantwortung und zur Orientierung an der biblischen Botschaft beitragen. Sie berücksichtigt dabei gleichermaßen die filmästhetische Gestaltung, den ethischen Gehalt und die thematische Bedeutsamkeit des Films. Mit ihrer Auszeichnung empfiehlt die Evangelische Filmjury Filme zur breiten öffentlichen Diskussion.
Weitere Informationen:
www.filmdesmonats.de