Mohammed B. lebt mit seiner Frau und seinen fünf Kindern im Niemandsland zwischen einem palästinensischen Dorf und einem israelischen Militärstützpunkt. Die israelische Armee beschließt, diesen strategisch wichtigen Ort einzunehmen. Da Mohammed sich jedoch weigert, sein Haus zu verlassen, kommt es zu einer albtraumhaften Situation: Der obere Stock wird als Militärlager okkupiert, den unteren Stock bewohnt die Familie. Sie darf weiterhin ihren alltäglichen Verpflichtungen nachgehen, muss die Nacht aber eingesperrt in ihrem Wohnzimmer verbringen. Die einzelnen Familienmitglieder reagieren unterschiedlich auf diese Situation: mit Hilflosigkeit, Widerstand und Gewalt, Angst, Feindseligkeit aber auch Annäherung.
Realer Ausgangspunkt des fiktionalen Dramas ist eine arabische Familie, die seit über zehn Jahren mit israelischen Soldaten unter einem Dach lebt. Dieser dokumentarische Aspekt des Films wird durch die Handkamera und lange, ungeschnittene Einstellungen unterstrichen, während die inszeniert wirkenden Abblenden ins Schwarze und die dramatisierende Musik seinen fiktionalen Charakter unterstreichen. Mit einem Team aus israelischen und palästinensischen Schauspielern/innen gedreht, veranschaulicht
Private den politischen Konflikt im Privaten.
Autor/in: Vision Kino, 29.09.2006