Der elfjährige Jeff ist fasziniert von der Legende um die verwunschene Meerjungfrau Melusina. Nur alle sieben Jahre taucht diese für sieben Tage auf. Von ihrem Fluch kann sie nur erlöst werden, wenn innerhalb dieser Woche ein tapferer Ritter ihren Schatz findet. Als Jeff eines Tages goldene Steine im Fluss entdeckt, ist dies für den Jungen ein sicheres Indiz, dass diese Zeit wieder gekommen ist. Gemeinsam mit seinen Freunden Jean-Baptiste, Leo und Julia macht er sich auf die Suche. Der Schatz selbst ist ihm dabei nicht so wichtig. Jeff will vor allem Melusina retten – ganz im Gegensatz zu den Mitgliedern eines Geheimbundes, die nur auf Reichtum aus sind und sich bald den Kindern an die Fersen heften.
Durch unterirdische überflutete Höhlen, alte Burgen und sogar in die Krypta einer Kathedrale führt die Schatzsuche die Kinder in dem Abenteuerfilm, der zum Teil auf einer luxemburgischen Legende beruht. Trotz der schwach beleuchteten schaurigen Schauplätze und des unheimlichen
Filmscores werden die spannenden Szenen in
Schatzritter schnell aufgelöst, so dass auch jüngere Zuschauer/innen sich nicht ängstigen müssen. Jeff und seine Clique geraten nie in ernsthafte Gefahr und sind mit ihrem Witz den
schwarz gekleideten und weiß geschminkten Mitgliedern des Geheimbunds immer überlegen.
Für die jungen Zuschauer/innen wird vor allem die spannende, jedoch auch recht formelhafte Schatzsuche im Mittelpunkt stehen. Sie kann der Aufhänger sein, um im Deutschunterricht typische Erzählelemente des Abenteuerfilms oder Bezüge zu der historischen Legende erarbeiten. Von Interesse ist zudem die Beziehung zwischen Jeff und seinem Vater. Seit dem Tod von Jeffs Mutter ist dieser nämlich überfürsorglich und lässt seinem Sohn kaum mehr Freiräume. Erst im Laufe des Films kann Jeff ihm beweisen, dass er gut auf sich selbst aufpassen kann. Diese Figurenkonstellation kann somit dazu anregen, in Fächern wie Ethik oder Religion auch über Familienbeziehungen zu sprechen und darüber, wie wichtig dabei Vertrauen und Zutrauen sind.
Autor/in: Stefan Stiletto, 27.08.2012
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