Gerry Lane fährt mit seiner Frau und den Kindern durch New York, als mitten in der Rush Hour blankes Chaos ausbricht. Panisch rennen die Menschen um ihr Leben, denn eine Zombie-Pandemie verbreitet sich rasend schnell auf allen Kontinenten. Als ehemaliger UN-Mitarbeiter kann Gerry seine Familie nach geglückter Flucht auf einem Flugzeugträger der Vereinten Nationen in Sicherheit bringen. Als Gegenleistung soll der kampferfahrene Gerry für seinen alten Chef nach Südkorea reisen, wo die Verantwortlichen den Ursprung der Pandemie und damit den Schlüssel zu einem Gegenmittel vermuten.
Mit
World War Z transferiert Regisseur Marc Forster das B-Movie-Genre des Zombiefilms in einen waschechten Hollywood-Blockbuster. Die Apokalypse kleidet der Regisseur in sehenswerte Tableaus, wobei einige Massenszenen mit Unmengen an Zombies und die mitreißend
geschnittenen 3D-Aufnahmen herausragende Schauwerte liefern. Die gradlinig erzählte Geschichte fällt indes etwas spannungsarm aus: In bester James-Bond-Manier hechtet Brad Pitt von einem Schauplatz zum nächsten, wobei die Intensität der Auftaktszene allerdings weitgehend unerreicht bleibt. Im Gegensatz zu den meisten Zombiefilmen beschwört Marc Forster die Hoffnung, dass Solidarität und die Bewahrung moralischer Werte auch beim Weltuntergang Bestand haben – und inszeniert letztlich ein fast schon familientaugliches Zombie-Abenteuer.
Zombies feiern schon seit einigen Jahren ein großes Comeback und überrennen – ausgehend von den Kinohits
28 Days Later (Danny Boyle, Großbritannien 2002) und
Dawn of the Dead (Zack Snyder, USA, Kanada, Japan, Frankreich 2004) – inzwischen jede Sparte der Popkultur. Eine Diskussion könnte die Renaissance der "Untoten" in einen gesellschaftlichen Kontext stellen: Zuletzt waren Endzeitfilme um 1980 so populär wie heute, was sich als Reflex auf die atomare Bedrohung des Kalten Kriegs werten lässt. Auf welche gesellschaftlichen Ängste könnten die Zombies heute Bezug nehmen? Zudem bietet sich ein Vergleich von
World War Z mit Klassikern des Genres an. Interessante Diskussionsmöglichkeiten ergeben sich nicht zuletzt im Hinblick auf die verschiedenen Erzählformate, in denen Zombies derzeit reüssieren. Die Frage, inwieweit sich die Darstellung im Kino, im Comic oder Videospiel ähneln oder unterscheiden, kann die Medienkompetenz der Schüler/innen an einer derzeit angesagten Thematik schulen.
Autor/in: Christian Horn, 26.06.2013
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