Inhalt
Im Frühjahr 1961 kommt der 20-jährige Siggi nach Dresden, um am dortigen Theater als Bühnenmaler zu arbeiten. Er verliebt sich in die verheiratete Lyrikerin Luise, die ihm Zugang zu der legendären Tanzbar
Roter Kakadu verschafft. Diese ist Zentrum einer lebensfrohen, vom Rock’n’Roll geprägten Jugendszene. Siggi, Luise und ihr Ehemann Wolle verbringen einen kurzen, unbeschwerten Sommer, bevor die Stasi Traum und Treiben beendet und Wolle verhaftet. Siggi kämpft um seine und Luises Zukunft, doch sie bleibt zurück, als er wenige Wochen vor dem Mauerbau nach Berlin flieht.
Umsetzung
Der Rote Kakadu ist ein hervorragend gespielter, detailgenau inszenierter Spielfilm, der ein kaleidoskopartiges Bild der DDR in den frühen 1960er-Jahren vermittelt. Aus der Perspektive des Protagonisten Siggi erzählt der Film leichthändig vom Lebensgefühl, von der Aufbruchsstimmung und den Idealen einer Generation. Die weitgehend historisch authentische Darstellung wird gebrochen durch burleske Elemente und Zitate aus Musik- und Kabarettfilmen. Besonders der Musik kommt eine wichtige dramaturgische Funktion zu. Beeindruckend nachfühlbar wird so die Lebenswirklichkeit einer turbulenten Epoche, deren menschliche Tragik darin bestand, dass natürliche Bedürfnisse nach freier Selbstbestimmung von starrem Regimedogmatismus erstickt wurden.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
29.09.2006, Vision Kino 2006.