Endzeitvisionen: Ein Mann wird entlassen und demütigt sich, indem er sich an die Hosenbeine seines Chefs hängt und immer wieder schreit, er sei doch seit 30 Jahren ein anständiger Angestellter der Firma. Ein Ausländer wird ohne Grund niedergeprügelt, ein Möbelhändler zündet sein Geschäft an, um die Versicherung abzukassieren, ein Ex-General liegt im Gitterbett und hebt an seinem hundertsten Geburtstag die Hand zum Hitlergruß. Einige Szenen von vielen, die die westliche Zivilisation in Auflösung zeigen. – Der dritte Langspielfilm des schwedischen Regisseurs Roy Anderson spielt in einem undefinierbaren Land (Bezüge zu Schweden sind jedoch zu erkennen), dessen gesellschaftliche Strukturen zusammenbrechen, in dem Menschen wie Geister aus der Vergangenheit agieren und sensible Zeitgenossen in der Psychiatrie landen. Das einfache Szenenbild und die fahlen Grün-Farben unterstreichen die absurde Atmosphäre, die an Tarkowskij erinnert.
Autor/in: Margret Köhler, 01.04.2002