Joel Barish ist geschockt. Als er seiner Freundin Clementine am Valentinstag ein Geschenk machen möchte, behandelt sie ihn wie einen Fremden und flirtet ganz unverhohlen mit einem anderen Mann. Kurz darauf erfährt Joel von Freunden den Grund für dieses merkwürdige Verhalten: Weil Clementine die Beziehung zu eintönig wurde, hat sie einen Arzt beauftragt, ihr alle Erinnerung an Joel aus dem Gedächtnis zu löschen. Um nicht länger leiden zu müssen, unterzieht sich nun auch der völlig verzweifelte Joel dieser Prozedur. Doch je näher das rückwärts verlaufende Löschprogramm dem Beginn ihrer Beziehung kommt, desto zärtlicher werden Joels Erinnerungen an Clementine und die gemeinsame Zeit. Er will diese Momente nicht missen und versucht mit aller Kraft, den Löschprozess zu stoppen. – In dramaturgisch interessanter Kreisstruktur und mit einem überraschend sensiblen Jim Carrey erzählt Michel Gondry vom klassischen Spannungsbogen einer Beziehung, den zu durchbrechen immer wieder viel Kraft und die Besinnung auf das Wesentliche erfordert. Denn erst als der Beziehungsalltag computergesteuert weggewischt ist, entdeckt Joel wieder, was er an Clementine so faszinierend fand: ihr ungestümes Wesen, ihre Ideen und Macken. Der Film bietet einen unkonventionellen, witzigen Ansatz zur Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit der Liebe und dem unausweichlichen Sog, sich dem immer wieder, in Freud und Leid, auszusetzen. Die parallel angerissenen Liebes- und Leidensgeschichten der Mitarbeiter/innen des Arztes durchbrechen die stellenweise etwas langatmige Aufarbeitung von Joels Beziehung und machen deutlich, dass selbst computergesteuerte Löschprogramme dem irrationalen Wesen der Liebe nichts anhaben können.
Autor/in: Dinah Münchow, 01.05.2004