Inhalt
Cloud Atlas basiert auf dem gleichnamigen Westbestseller von David Mitchell und erstreckt sich über eine Zeitspanne von etwa 500 Jahren. Dabei werden sechs verschiedene Geschichten zu einer humanistischen Schicksalsbotschaft verwoben: Die Hauptcharaktere durchwandern in unterschiedlicher Gestalt, mal als Mann, mal als Frau, mal als Bösewicht, mal als Wissender, verschiedene Zeitepochen und erinnern sich in Déjà-Vus an ihre vorherigen Leben. Am Ende schließt sich ein Kreis, der mit zahlreichen Figuren, Motiven und Episoden spirituelle Themen wie persönliche Verantwortung, die weitreichenden Folgen unseres Tuns sowie eine universelle Zusammengehörigkeit umfasst: "Unser Leben gehört nicht uns. Wir sind mit anderen verbunden", lautet ein zentraler Satz im Film.
Umsetzung
Visuell opulent und hochdramatisch inszeniert, erweist sich
Cloud Atlas als handwerklich brillantes, wenngleich Überwältigungskino mit Sendungsbewusstsein. Erzählerisch werden die zahlreichen Handlungsfragmente durch eine rasante
Montage, aber auch anhand zahlreicher Verweise und Motive, die durch die Jahrhunderte weitergesponnen werden, zueinander in Beziehung gesetzt. Kontinuität in diesem facettenreichen Universum garantieren die herausragenden Schauspieler, die in bis zu sechs verschiedenen Rollen agieren, und für überraschende Wiedererkennungseffekte sorgen. Darüber hinaus weist jede Geschichte mit Fantasy-, Thriller- oder Historienfilmelementen eine charakteristische genrespezifische Färbung auf.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Vielfältige Analysemöglichkeiten bietet
Cloud Atlas Schülerinnen und Schülern im Hinblick auf die Narration – allerdings sollte bereits eine Grundkompetenz in Bezug auf ästhetische und dramaturgische Gestaltungsmöglichkeiten vorhanden sein. Ist in der literarischen Vorlage die Erzählstruktur einer strengen Ordnung unterworfen, vermischt der Film die einzelnen Geschichten und wechselt kaleidoskopartig oftmals schon nach kurzen Szenen zwischen Zeiten und Schauplätzen. Neben einem Vergleich zwischen Romanvorlage und Adaption finden sich zudem in den jeweiligen Genreelementen gute Analysemöglichkeiten. Im Ethik- und Religionsunterricht kann zudem die vom Film etwas plakativ verbreitete spirituelle Botschaft diskutiert werden, welche unter anderem durch dieselben Schauspieler in unterschiedlichen Rollen und Zeiten anschaulich dargestellt wird.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Ula Brunner, 05.11.2012, Vision Kino 2012.