In den grünen Wipfeln des tropischen Regenwalds lebt der Orang-Utan-Junge Dodo mit seiner Familie. Der aufgeweckte kleine Affe hat ein ganz besonderes Talent: Er liebt Töne und Geräusche und kann vom aufprallenden Wassertropfen bis zum Papageienkreischen alles nachmachen, was er hört. Eines Tages findet Dodo im Unterholz ein seltsames "Dingsbums", dem sich zu seiner Begeisterung Laute entlocken lassen. Doch seine Eltern reagieren ablehnend auf die prompt folgenden musikalischen Ambitionen ihres Sohnes. Unterstützung findet Dodo schließlich bei dem alten Orang-Utan Darwin. Der verschrobene Außenseiter wuchs bei den Menschen auf und lebt nun, fernab der Affengemeinschaft, in einer Hütte. Jeden Tag schleicht sich Dodo heimlich zu Darwin, um dort auf der Geige, denn darum handelt es sich bei dem "Dingsbums", zu üben. Mit den melodischen Klängen, die das beharrliche Äffchen nach einiger Zeit dem Instrument entlockt, kann es nicht nur seine Freundin, das Nashornmädchen Patna, überraschen, sondern auch eine gefährliche Tigerin besänftigen. Als sich der langersehnte Regen nicht einstellen will und die Tiere zunehmend unter der Dürre leiden, entdeckt Dodo, dass er mit seiner Geige noch ganz andere Dinge bewerkstelligen kann.
Kleiner Dodo ist das Prequel zur gleichnamigen Fernsehserie und erzählt vom Entstehen der Freundschaft zwischen Dodo, Patna und Darwin. Der Zeichentrickfilm beruht auf der Buchvorlage von Serena Romanelli und Hans de Beer, aus dessen Feder auch die Kinderserie rund um den kleinen Eisbären Lars stammt. Wie im Original wurden die Protagonisten in Kleiner Dodo weniger ihren realen Vorbildern, beispielsweise echten Orang-Utans, nachempfunden, sondern mit einfachen Zeichnungen als niedliche Tiercomic-Figuren mit verhältnismäßig großen Köpfen und kugelrunden Knopfaugen gestaltet. Dieser "Plüschtiereffekt" bietet kleineren Zuschauenden einen vertrauten Zugang zu den zentralen Themen von Freundschaft, Musikalität und Selbstverwirklichung. Vor allem der aufgeweckte Dodo ist eine liebenswerte Identifikationsfigur und Projektionsfläche für die Sehnsüchte eines kleinen Publikums nach Selbstentfaltung und Selbständigkeit jenseits elterlicher Bevormundung. Themenbereiche wie die Domestizierung und der gefährdete Lebensraum wilder Tiere, die der Film am Rande streift, können zudem in der filmpädagogischen Arbeit ergänzend vertieft werden.
Autor/in: Ula Brunner, 27.12.2007
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