Florida 1919: Die Zirkusgemeinschaft um den kauzigen Direktor Max Medici und den kürzlich aus dem Krieg heimgekehrten Pferde-Artisten Holt Farrier erwartet die Geburt des Elefantenbabys Jumbo Jr., das die neue Attraktion in der Manege werden soll. Doch das Tier kommt mit übergroßen Ohren auf die Welt und zieht den Spott der Gäste auf sich. Nur Holts Kinder Milly und Joe kümmern sich liebevoll um den als Dumbo verlachten Elefanten, dessen Mutter als angebliche Gefahrenquelle erst in einen Käfig gesperrt und dann verkauft wird. Als Milly und Joe herausfinden, dass Dumbo mit Hilfe seiner Ohren fliegen kann, avanciert der Elefant schnell zur Sensation. Das weckt das Interesse des windigen Unternehmers V.A. Vandevere, der Dumbo und die Zirkustruppe für seinen Vergnügungspark Dreamland einkauft. Doch in Vandeveres profitorientiertem Park glänzt allenfalls die Fassade …
1942 avancierte der Disney-
Zeichentrickfilm Dumbo, der fliegende Elefant zum Welterfolg und erhielt unter anderem einen Oscar® für die beste
Musik. Fast acht Jahrzehnte später kommt der Stoff als
Realfilmadaption mit
computergenerierten Animationen neu ins Kino. Regisseur Tim Burton bleibt dem gefühlvollen Ton der Vorlage treu, erweitert den nur 64-minütigen Klassiker aber um weitere Handlungsstränge, die den Fokus auf die prominent besetzten menschlichen Charaktere legen. Mit einer
agilen Kameraführung, dem aufwändigen Produktionsdesign und zeitgemäßen
Computer-Effekten erhält
Dumbo ein bezauberndes Update für das Digitalzeitalter. Das Los der vielen skurrilen Artisten und Artistinnen berührt dabei ebenso wie das des liebenswerten Elefanten, der wie zuvor stumm bleibt und dennoch eine eigene Persönlichkeit aufweist. Beim Finale fügt Burton dem Trickfilm auch rasante
Spannungselemente hinzu.
Dumbo, Trailer (© Disney)
Da Tim Burton kein reines
Remake inszeniert, sondern den Plot um neue Wendungen und Figuren erweitert, bietet sich ein Vergleich der Neuverfilmung mit dem Original an. Die berühmte
Traumsequenz, in der Dumbo rosa Elefanten imaginiert, kehrt als magische Seifenblasen-Nummer zurück, den damals Oscar®-nominierten Titelsong "Baby Mine" singt eine Zirkusartistin am Lagerfeuer. Ein stilistischer Vergleich des
handgezeichneten Trickfilms mit den modernen Effekten der Neufassung kann den Schüler/-innen die technische Weiterentwicklung der Filmsprache vor Augen führen. Inhaltlich kreist
Dumbo um Themen wie Anderssein, Selbstvertrauen, Familie und Toleranz, liefert darüber hinaus aber einen guten Anlass für ein Gespräch über den Umgang mit Tieren. Im Film wirft schon der
beschauliche Medici-Zirkus Fragen des Tierwohls auf, wenn ein gemeiner Tierpfleger Dumbos Mutter als "verrückt gewordenen Elefanten" wegsperren lässt; im Dreamland ist die Haltung der Tiere noch weniger artgerecht. Wie bewerten die Schüler/-innen die Unterbringung von Tieren in Zoos und Zirkussen oder das Schminken und Kostümieren von Tieren? Auch hier erweist sich die Weiterentwicklung der Filmtechnik als relevant: Immerhin können Tierszenen heute mit computeranimierten Modellen realisiert werden.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Christian Horn, 26.03.2019, Vision Kino 2019.
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