Arthur ist zwölf Jahre alt und verbringt die Sommerferien bei seiner Großmutter auf dem Land. Sein Großvater, der vor drei Jahren spurlos verschwand, war ein großer Abenteurer, und Arthur schmökert mit Vorliebe in dessen Tagebüchern. Als er erfährt, dass ein skrupelloser Immobilienmakler das gesamte Grundstück verpfänden will, wenn seine Oma nicht innerhalb von 48 Stunden ihre Schulden bezahlt, macht er sich auf die Suche nach einem Schatz, von dem sie ihm erzählt hat: Die Minimoys, das sind winzigkleine Wesen, die unter der Erde leben, schenkten seinem Opa vor Jahren einen Sack Rubine, der irgendwo unter dem Garten verborgen ist. Mit Hilfe versteckter Hinweise seines Opas schrumpft Arthur selbst zu einem Minimoy und eilt in deren unterirdische Welt. Gleich beim ersten Zusammentreffen mit dem König der winzigen Elfen wird er in einen Angriff ihres bösen Widersachers Maltazard verwickelt. Arthur hilft, die Eindringlinge in die Flucht zu schlagen, und bricht kurzentschlossen mit der tapferen Prinzessin Selenia und ihrem kleinen Bruder Beta auf, Maltazard zu besiegen. Auf dieser Reise erleben sie nicht nur gefährliche Abenteuer, sondern finden auch den vermissten Großvater.
Eine Gruppe junger Helden/innen tritt gegen das Böse an – Luc Bessons (
Leon - Der Profi, 1994;
Das Fünfte Element, 1997) erster Kinderfilm bedient sich einer konventionellen Story, zeichnet sich jedoch durch eine spannungsreiche Dramaturgie und stimmige Charaktere aus. Viele Schnitte, rasante Kamerafahrten und wechselnde Schauplätze bringen Tempo in die Handlung, die über weite Strecken als Parallelmontage der Abenteuer der Minimoys und der verzweifelten Großmutter konzipiert ist. Arthurs Entwicklung vom einsamen Internatskind zum kampferprobten Jugendlichen schließt die Überwindung von Ängsten und Zweifeln ein. Am Ende ist der kleine Held an seinen Erfahrungen gereift und entwickelt zudem, fasziniert von der mutigen Prinzessin, das erste Mal romantische Gefühle. Sehenswert wird der Film auch durch die einfallsreich gestalteten Figuren und Schauplätze in der 3D-anmierten Elfenwelt mit einer riesigen, sich drehenden Schallplatte als Tanzfläche eines Elfen-Clubs, waghalsigen Bauten oder sprechenden Tierwesen in exotischen Kostümen. Zudem erlaubt die aufwändige Animationstechnik, die Perspektive der millimetergroßen Elfen auf ihrem Weg durch den Garten beeindruckend realistisch darzustellen.
Autor/in: Inga Koehler, 27.01.2007