Inhalt
Louise und Robby sind traurig. Weil ihren Eltern bei der Bank kein Kreditaufschub gewährt wurde, ist die Familie gezwungen, ihre neue Wohnung aufzugeben und zu den Großeltern aufs Land zu ziehen. Jetzt müssen sich die Geschwister wieder ein Zimmer teilen. Bei einem Bankbesuch mit den Eltern hatte sich Robby genau umgesehen und entdeckt, dass dort große Mengen Bargeld lagern. Warum sollte die böse Bank so viel Geld für sich behalten und wäre es nicht gerechter, wenn es die Armen bekommen, also seine Eltern? Diese Fragen stellt sich Robby und entwickelt einen Plan. Gemeinsam mit seiner Schwester Louise bricht er eines Tages heimlich auf. Ihr Ziel ist die Bank. Mit einer genialen Idee gelingt es den Beiden, bis in den Tresorraum vorzudringen. Doch da gibt es eine große Überraschung: Sie sind nicht die Einzigen, die es auf das Geld abgesehen haben! Und ehe sie sich versehen, sind ihnen gefährliche Gangster auf den Fersen, die sie bis auf den Bauernhof der Familie verfolgen.
Umsetzung
Als ein im besten Sinne des Wortes klassischer Kinderkrimi gelingt es dem Film, Standard-Situationen auf eigene Weise umzusetzen. Dazu gehört auch der Umgang mit klassischen Figurentypen wie dem trotteligen Gangster oder dem pfiffigen Kind, ohne holzschnittartig zu werden oder ins klischeehafte abzurutschen. Als ein in sich konsistentes Werk und in sanft ironischer Manier sorgt der Film durchgehend für große Unterhaltung und hohe Spannung. Die Perspektive der Kinder, sowohl der Protagonisten, als auch der Zuschauer, bleibt dabei zentral. Neben Slapstick-Einlagen, die die Spannung immer wieder brechen, sorgt auch der Einsatz der Musik für die heitere Grundstimmung des Films.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Die kleinen Bankräuber erzählt von einer Umkehrung der Machtverhältnisse zwischen Kindern und Erwachsenen. Das, was die Kinder im Grunde unterlegen macht, gereicht ihnen hier plötzlich zum Vorteil: Sie können in aller Ruhe einen Plan aushecken, weil man sie für naiv und harmlos hält. Sie können sich unsichtbar machen, weil sie klein sind, aber auch, weil sie in den Augen der Erwachsenen manchmal sowieso unsichtbar sind. Die Handlungsfähigkeit der beiden Kinder, die Freiheit, die sie sich nehmen, und nicht zuletzt die Entlarvung der Erwachsenen als die eigentlich Naiven kann für großes Amüsement bei kindlichen Zuschauern sorgen und sie bestärken, indem sie den Triumph stellvertretend nachempfinden können. Die moralisch eindeutige Einteilung der Figurenkonstellation macht den Film auch für kleinere Kinder zugänglich. Der Sieg über die "Bösen" und ihre totale Bloßstellung zum Schluss des Films hat einen entlastenden Effekt auf alle Zuschauer. Der Film kann auch dazu dienen, Fragen nach Recht und Gerechtigkeit, der Notwendigkeit von Gesetzen und persönlicher Moral zu diskutieren.

Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Lisa Gadatsch, 14.09.2010, Vision Kino 2010.